Wahlkampf – welch Alternative, auf dem metaphysischen Karussell ist alles gleich und bleich.

Parteien und ihre politische Ausrichtung, wieso, weshalb, warum, wem nutzt es, oder wem nutzen sie? Fragen über Fragen, ob substanziell oder oberflächlich, vielleicht auch substanziell oberflächlich, oder nur oberflächlich substanziell? Ein Spiel was ohne Ende fortgesetzt werden kann und in einer Welt wo alles möglich, nur nicht das möglich was objektiv notwendig, werden die Menschen gern am Nasenring durch die politische Arena gezogen, oft ohne das ihnen der Nasenring bewusst. Also immer der Nase nach, die Augen fest verschlossen, von lockenden Gerüchen und angenehm säuselnden Stimmen geführt?
Viele Menschen drehen sich im Kreis, sie haben sich auf ein Karussell setzen lasse und freuen sich Runde für Runde, denn sie können jene am Rande stehen sehen, welche entweder voller Sehnsucht aufs Karussell schauen, oder sich abgewendet haben, weil diese Kreisläufe ohnehin nicht zum Ziel führen. Nicht zu vergessen jene, welche unentschieden, nicht wissen was besser, sich auf das Karussell zu zu bewegen, oder sich abzuwenden und auf geraden Wegen Richtung unbekanntes den Rummel zu verlassen?
Fürs Unbekannte, selbst wenn es nicht wirklich unbekannt, müssen Menschen sich bewusst entscheiden, es ist ein Weg von Mühe und Anstrengung, abseits der mit hoffnungsvollen Illusionen gepflasterten Pfade, mit Unebenheit und unsicherem Untergrund. Aber nicht nur das der Weg Überraschungen bieten kann, es muss auch noch gegen einen Strom gekämpft werden, welcher alles Faulige und Verwesende der Gegenwart und Vergangenheit einem entgegen spült. Es ist ein Weg im Strom der Geschichte, welcher immer mit entsprechenden Gegenströmungen zu rechnen hat. Wer den Weg des gesellschaftlichen Fortschritts geht, dem wird nicht nur der Gestank der verwesenden Gegenwart und Vergangenheit um die Nase geweht, sondern er muss auch in der Gegenwart das Erbe der Vergangenheit bewältigen.
Da wundert es nicht, dass viele Menschen sich lieber aufs Karussell setzen, selbst wenn es beständig beschleunigt. Der Rummelplatz auf dem das Karussell sich dreht, ist angenehm anzusehen, mit weiteren Fahrgeschäften, bunten Buden, der süßen Düfte, Leckereien und Spielchen, sowie dem beständig flüchtigen Blick auf die Menschen, welche auf dem Rummelplatz hoffnungsvoll neben dem Karussell stehen. Es ist angenehm den Rummelplatz zu sehen, mit seiner bunten Farbenwelt, den vielen Wohlgerüchen, in der Gondel über den Boden, … kann man diesen Zustand nur loben.
Doch der Rummelplatz zerfällt, er hat vieles an Farbe schon verloren und unter dem süßlichen Geruch mischen sich andere Gerüche. Nur das Karussell dreht sich weiter und auf dem Karussell wird der Zerfall kaum bemerkt, in dem die Geschwindigkeit erhöht, es verschwimmt was eins zu sehen. Doch so beschleunigt immer wieder, wird die Fliehkraft größer und der Halt wird schwerer, bis Mensch sich nicht mehr halten kann und vom Karussell geschleudert, … nur fraglich wo und wie kommt er an?
Womit hatte ich begonnen? Bin etwas vom Pfad abgekommen, ist um Wahlkampf gegangen, es dreht sich im Kreis ein Verlangen und wer von der Kreisbahn gekommen, wird in den Zirkus nicht aufgenommen. Ach so!
So ist es Notwendig die einzelnen Akteure, Parteien genannt, genau unter die Lupe zu nehmen, zu betrachten, was wollen sie, was sie verachten, wem haben sie zu dienen, wonach sie schmachten, sind sie da zum Erhalten, sind sie gar rückwärts gewandt und spalten, soll die Vergangenheit Zukunft, oder wollen sie in der Gegenwart gefangen sein, vielleicht die Gegenwart gestalten, um die Möglichkeit einer Zukunft zu erhalten? Letztendlich sind es immer die Taten, welche den Menschen verraten!
Vom Karussell schlecht zu sehen, da muss Mensch schon näher gehen, sollte auf einen festen Standpunkt stehen, … zumindest kann er so klarer sehen, … allein das Karussell bleibt nicht stehen …, wir werden sehen, es wird den Weg nicht nur allen irdischen gehen.
Th. Loch*
14:20
Hallo Thomas,
habe Deinen Artikel im Freidenker gelesen. Originell Dein Vergleich der Politik mit dem Rummelplatz. Ja, ich pflichte Dir bei, die Wahl der richtigen Partei ist nicht so einfach. Das Angebot ist es ebenfalls. Es sieht so aus, als ob es weiter so geht. Wir kommen vom Regen in die Traufe. Bemerkenswert ist, dass nur wenige den Frieden im Blick haben. Verfolgt man die Statistiken, sind doch recht viele für Aufrüstung und Waffenlieferungen. Gerade ich, der die Nachkriegszeit in Halberstadt erlebt hat, ich kann mich sehr gut an die Folgen des Krieges erinnern. Sicher waren die Trümmer hervorragende Spielplätze für mich, aber auch gefährlich. Leider, wie Du am Kettenrad vergleichst, rennen die Menschen die einerseits für Wohlstand sind, in die falsche Richtung und huldigen Merz, der Taurus in die UA schicken will, oder ein Kanzler der die gegenwärtige Misere auf andere abwälzen will und sich als den Heilsbringer beweihräuchert. Es ist einfach widerlich, was so alles gelogen wird. Manchmal komme ich mir vor, als ob ich in der Magikerbude des Rummelplatzes sitze.
Klaus-Jürgen Günther, Gruppe Greiz