Wiedergefunden – ein Gedicht.
Vorgedanke: Der ursprüngliche Titel entspricht der Zeit der Entstehung des Gedichtes, er war den konkret-historischen Verhältnissen und Ereignissen geschuldet. Das Land stand damals an der Schwelle wiederauflebender praktischer kriegerischer Tätigkeit gegenüber anderen Ländern. Der Imperialismus war nun auch wieder in der Bundesrepublik in der Lage, offen Gesicht zu zeigen, sein Wesen zu offenbaren und sich in seiner Form rücksichtslos zu entfalten. Seit damals wurde diese Entwicklung fortgesetzt, heute könnte das Gedicht „Kriegstüchtigkeit“ genannt werden.
Gedanke:
Es ist schon einige Zeit her, die Besetzung der neuen Bundesländer war noch nicht alt, sie steckte noch in den Kinderschuhen und die Bundesrepublik schickte die ersten Soldaten in einen Auslandseinsatz (Kriegseinsatz). Der Antipode DDR war Geschichte und mit ihm auch der erste Friedensstaat auf deutschen Boden. Nun war man wieder wer in der alten BRD, als Vasall der USA versuchte man im Weltgeschehen auch militärisch in Aktion zu treten. Dabei bekam der Vasallenstatus eine neue Qualität, die Zurückhaltung, wie sie noch praktiziert wurde als es das sozialistische Lager, speziell die DDR gab, war nicht mehr notwendig und es wurde der letzte Rest an eigenem politischen Sein aufgegeben. Heute verfolgt die Bundesregierung eigentlich nur noch die Interessen der USA, dem wird alles untergeordnet, wenn nicht gar geopfert, vor allem einstige wirtschaftliche Stärken. Der dafür notwendige Untertannengeist wird von den meisten Parteien im Bundestag praktiziert, insbesondere von jenen, welche lange schon dort vertreten.
Die damaligen Entwicklungen animierten zum Gedicht, welches 1993 in einer kleinen regionalen Zeitschrift veröffentlicht wurde. Diese Zeitschrift fiel mir im Rahmen einer Veranstaltung in die Hände und so das damalige Gedicht im Original. Auch wenn heute nicht mehr der ursächliche, namens-gebende Gegenstand aktuell, also der damalige Einsatz der Bundeswehr, hat es an Aktualität nicht verloren, ganz im Gegenteil, es ist eigentlich aktueller den je.
Zwischenzeitlich war die Bundesrepublik an den verschiedensten Kriegsschauplätzen präsent, führte Krieg in Europa gegen Jugoslawien, beteiligte sich an der Besetzung Afghanistans, treibt sich am Horn von Afrika herum und schickt Schiffe sogar in die Straße von Taiwan, wo die USA beständig am provozieren gegenüber China sind. Dem nicht genug finanziert die Bundesregierung intensiv den Krieg in der Ukraine und lässt so Ukrainer für westliche Interesse sterben. Es wird in einem lange nicht mehr gekannten Maße weiter Aufgerüstet, die eigene Wirtschaft auf Kriegswirtschaft umgestellt und Europa als Kriegsschauplatz vorbereitet. Die Wehrpflicht soll wieder eingeführt werden und das Bildungssystem ist längst an die Wand gefahren, zum Kriegsführen braucht es keine gebildete Masse, sondern eine folgsame.
So wird intensiv die Ausweitung eines Krieges vorbereitet und betrieben, sowie an anderen vermeintlichen Kriegsschauplätzen aufmarschiert, oder kriegsführende Parteien unterstützt. Als Hauptfeinde werden von der imperialistischen Führungsmacht Russland und China vorgegeben und so rollen heute in der Ukraine wieder deutsche Panzer gegen Russland.
Letztlich und historisch betrachtet keine ungewöhnliche Situation, da gesellschaftliche System im Niedergang in der Regel zum extremistischen Handeln neigen, insbesondere ist dieses gegenwärtig nicht nur an der Aufrüstung, sondern auch an zunehmender Kriegspropaganda mittels gleich-geschalteter Medien und der Unterdrückung abweichender Ansichten zu sehen.
Somalia / Kriegstüchtigkeit
Nun ziehen die Deutschen wieder aus,
den Frieden hinzubringen,
wo jeder ihn bedroht schon sieht,
sollen deutsche Lieder klingen.
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Der Heldentod ist ausgemacht,
ja reich wird man ihn lohnen,
mit Zinksarg und Tärätätä
und Grabstein für Millionen.
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Die deutsche Mutter wieder weint,
wo ist ihr Sohn geblieben,
hat ihn zurückgehalten nicht,
so weint sie um den Lieben.
Übernommen: klick.